Urs Spörri

Das deutsche Kino von heute ist so viel besser als sein Ruf! Und genau das sichtbar zu machen, dafür kämpfe ich mit ganzem Herzen.

Urs Spörri ist Co-Programmer der Sektion NEUES DEUTSCHES KINO beim FILMFEST MÜNCHEN. Er studierte Filmwissenschaft, Publizistik und Politikwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sowie Kulturmanagement an der PH Ludwigsburg. Sein Fokus gilt dem aktuellen deutschen Filmschaffen: Spörri leitet die TeleVisionale Baden-Baden, scoutet für das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und kuratiert deutschsprachige Filmreihen für die Kinos der Filmmuseen in Frankfurt am Main und Düsseldorf.

Filmfestivals sind meine große Leidenschaft. In fremde filmische Welten einzutauchen und die begeisternde Atmosphäre mit den Filmschaffenden und dem Publikum zu teilen, das macht einfach süchtig. Schon als kleinem Jungen war mir nach dem abermaligen Sehen von Pakulas Watergate-Politthriller ALL THE PRESIDENT’S MEN klar: Ich will Journalist werden. Später erkannte ich: Es war ein Film, der das in mir ausgelöst hat. Heute verbinde ich beide Welten – als Programmer und als Moderator.

Bereits während meines Studiums der Filmwissenschaft bei dem für mich sehr prägenden Prof. Thomas Koebner in Mainz arbeitete ich zum ersten Mal für ein Filmfestival. Bei FILMZ wurde ich 2003 als Besucher spontan und überraschend verpflichtet, den großen Spot vom Balkon aus zu bedienen und Volker Schlöndorff in ein gutes Licht zu setzen. There it all began. Wenige Jahre später leitete ich das Festival.

Inzwischen bin ich künstlerischer Leiter des Film- und Serienfestivals TeleVisionale Baden-Baden und Scout für das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt, wo ich die Reihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ kuratorisch verantworte. Für das Filmmuseum Düsseldorf programmiere ich die Reihe „Black Box BRD – Gespräche zum deutschen Gegenwartskino“. Und gemeinsam mit der Münchner Regielegende Edgar Reitz, einem meiner zentralen Wegbegleiter, gründete ich die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele im Hunsrück und rief den „Edgar“ als Preis für den besten modernen Heimatfilm ins Leben.

2014 holte mich Christoph Gröner als Moderator zum FILMFEST MÜNCHEN. Als Teil der Sektion Neues Deutsches Kino, bei den Filmmakers Live-Gesprächen und ab 2022 als Scout lernte ich das FILMFEST kennen und lieben. So und nicht anders feiert man bestes deutsches Kino!